Aktuelles 21.01.2020 (Archiv)
Cookie-Blocker oder Monopol-Schutz?
Google hat angekündigt, in einer der kommenden Chrome-Versionen Cookies von dritter Seite zu blocken, Was nach Datenschutz klingt, sichert jedoch nur den eigenen Einfluss.Die Meldung wirkt so, als würde man die Interessen der User schützen. So sollen Cookies nur noch zugelassen werden, wenn sie eine Website selbst veranlasst - und nur diese kann sie auch wieder lesen. Das ist der Mechanismus, der mehr oder weniger üblich bei Apple und Mozilla ist bzw. wird. Und das wäre auch die eigentliche Lösung, die man hinsichtlich Datenschutz forcieren müsste, wenn man die Intention der DSGVO bzw. ePrivacy-Richtlinien ernst nimmt.
Wer Daten sammeln will, dürfte nun an 'Fingerprinting' denken, doch auch das will Google verhageln - etwa durch das Entfernen eines 'User Agents', der bei einem Zugriff mitgesendet wird. Man wird künftig wenig sehen von den Usern, die an einem Server Seiten abrufen. Hoffentlich gilt das nur für Browser und nicht für die diversen Crawler wie jene von Google, die man doch besser erkennen sollte.
All das tut Google aber nicht uneigennützig. Als eine der wenigen Unternehmen, die umfassend Zugriff auf User und deren Daten haben, gleichzeitig aber auch auf deren Login und Einwilligung der Datennutzung, behält Google jene Informationen, die man in Zukunft allen andern verweigert. Das Blockieren von 'Cookies' ist also nichts anderes als das Sichern eines Privilegs für sich selbst - und das wird Google sich dann im Dienste aller anderen vergolden lassen. Dass auch Technologie bereits entwickelt wurde, um ein neues, selbst kontrolliertes System zu schaffen, wirkt wie eine Bestätigung dessen: Wer etwa nach AdId sucht, findet weitreichende Pläne in den Schubladen.
Und so wird wieder einmal ein Datenschutzprojekt zur Falle für jene, die nicht Google, Amazon, Facebook oder Microsoft heißen. Und das, was schon bei der Umsetzung von DSGVO, Artikel 13 und Co. vermutet wurde, findet jetzt seine Bestätigung.
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#Cookies #Google #Chrome #Datenschutz
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